Fast jeder hat sich schon mal den „Magen verdorben“. Zu viel gegessen, zu fette Speisen, Unverträglichkeiten auf bestimmte Stoffe, aber auch Stress, extreme Geruchseinwirkungen, Vergiftungen oder Erkrankungen der Bauchorgane können Ursache für auftretende Übelkeit bis hin zum Erbrechen sein.
Im Gehirn wird das Erbrechen gesteuert
Tritt Übelkeit auf, ist dies häufig der Vorbote für ein darauf folgendes Erbrechen. Beide kosten den Körper viel Energie und häufig ist der Alarm im Körper von Kreislaufschwankungen begleitet. Hitze-Kälteschauer, starke Krämpfe im Unterleib und Schwindel setzen ein. Der Brechreiz wird letztendlich vom Gehirn ausgelöst, damit der Körper endlich ausstößt, was er nicht vertragen hat. Im Gehirn liegt das Brechzentrum im Hirnstamm. Von hier aus wird der Brechakt gesteuert. Die medizinisch-wissenschaftliche Forschung hat bis heute noch nicht alle Erkenntnisse über die äußerst komplexen Zusammenhänge der Hirnfunktionen erlangt.
Aller Übel Anfang
Bevor die Übelkeit die Speiseröhre erreicht, hat meistens im Magen- und Darmbereich schon die Abwehrreaktion gegen
die schädlichen Substanzen im Körper, die es auszubrechen gilt, eingesetzt. Beim Erbrechen findet im Körper eine genau konzipierte Choreografie statt. Die starken Würgereflexe benötigen das Zwerchfell und die Atem- und Bauchmuskeln sowie die Speiseröhre und eine abgeschlossene Luftröhre und Nasenrachenraumzone.
Ihren Anfang nimmt das Übel bereits im Dünndarm. Der Magen spielt eine eher untätige Rolle, außer das der Druck den Inhalt weiter nach oben bringt um ihn dann letztendlich auszuwerfen.
Unterleibsschmerzen mit einer begleitenden starken Übelkeit und anschließendem Erbrechen ist ein akuter Kraftakt für den gesamten Organismus. Die Ursachen können unter anderem in verschiedenen Erkrankungen begründet sein:
- akute Blinddarm entzündung
- Magen-Darminfektionen
- Bauspeicheldrüse
- Erkrankung der Aorta
- Leberentzündung
- Magenlähmung
- Magen-Schleimhautentzündung
- Magen-Geschwür
- Zwölffingerdarm-Geschwür
- Darmverschluss
- Bauchfell-Entzündung
- „Akuter Bauch“
- Erkrankung der Galle
- Erkrankung der Leber
- Harnwegserkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen
- Gehirnerkrankungen
- Depressionen
- Reisekrankheit
- Lebensmittelvergiftung
- Allergie / Nahrungsmittel-Unverträglichkeit
- Alkoholmissbrauch
Je früher die Diagnose, desto besser die Heilungschancen
Wer unter Schmerzen im Bauch, Übelkeit und Erbrechen leidet, sollte in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Eine gründliche Untersuchung kann den Herd des Übels in der Regel schnell eingrenzen. Für die ärztliche Diagnose ist wichtig zu erfahren, wie es zur Übelkeit und zum Erbrechen gekommen ist. Zeitliche Zusammenhänge – insbesondere bei der Nahrungsaufnahme, aber auch in Bezug auf Einnahme von Medikamenten oder anderer körperfremder Substanzen – spielen eine wichtige Rolle für die erste Einschätzung bei der Untersuchung. Ebenso ist die Häufigkeit und die Beschaffenheit des Erbrochenen wichtig für eine Beurteilung.
Wenn der Spuk vorbei ist
Erbrechen führt zu einem hohen Flüssigkeitsverlust und damit zu einem vorübergehenden Mangel an Mineralstoffen, der langsam aber zeitnah wieder ausgeglichen werden muss.
Das Würgeakt und das Ausbrechen des Mageninhalts kann in extremen Fällen Folgebeschwerden mit sich bringen. Ein vorübergehendes Brennen der Speiseröhre rührt von der höheren Konzentration an Magensäure her. Tauchen im Nachgang stärkere Schmerzen in der Brust oder im Rücken auf: Sofort zurück zum Arzt! Das gleiche gilt für Atembeschwerden oder einsetzenden Husten.
Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine Beratung und Behandlung durch einen Arzt.
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